Möbellexikon
Anilinleder
Anilinleder ist ein offenporiges Glattleder. Die Oberflächenstruktur ist bei diesem Leder komplett sichtbar. Deshalb kann nur unversehrtes Leder ohne Risse oder Stiche verwendet werden. Die Poren sind nicht versiegelt, was zu einer matten Optik führt. Das Leder wird mit löslichen Farbstoffen durchgefärbt. Anilinleder gilt als sehr hochwertig.
Bauhausmöbel
Als Bauhausmöbel bezeichnet man Möbel, die in der Zeit des staatlichen Bauhauses von Lehrern und Schülern entworfen wurden. Das Bauhaus existierte von 1929 bis 1933 in Weimar, Dessau und Berlin.
Clubsessel
Als Clubsessel bezeichnet man mächtige, vollgepolsterte Sessel mit Lederbezug. Ursprünglich für englische Herrenclubs entworfen, fanden die Sessel bald auch den Weg ins heimische Wohnzimmer. Mittlerweile findet man auch Clubsessel mit Stoffbezug. Eine moderne Interpretation des Clubsessels ist der Eames Lounge Chair.
Chaiselongue
Eine Chaiselongue ist eine Mischung aus Sitz- und Liegemöbel. Wörtlich könnte man Chaiselongue mit „langer Stuhl“ übersetzen.
Designermöbel
Als Designermöbel bezeichnet man Möbel, die von einem bestimmten Designer entworfen wurden. Oft fallen diese Möbel durch ein ausgefallenes Design auf und heben sich damit von der Masse ab. Je nach Bekanntheit des Designers, können Designermöbel sehr hochpreisig sein.
Eloxieren
Als Eloxieren bezeichnet man eine Oberflächenbehandlung von Aluminium. Es steht für die Abkürzung elektrolytische Oxidation von Aluminium. Durch den Vorgang des Eloxierens wird die oberste Schicht des Aluminiums in eine Oxidschicht umgewandelt. Dadurch ist das Aluminium vor Korrosion geschützt. Anders als eine Lackierung kann die Oxidschicht nicht abblättern.
Freischwinger
Als Freischwinger bezeichnet man Sitzmöbel ohne Hinterbeine. Eine weitere Eigenschaft von Freischwingern ist es, dass sie beim Hinsetzen leicht nachgeben und schwingen. Es gibt auch starr konstruierte Stühle ohne Hinterbeine, die beim Hinsetzen nicht nachgeben. Diese bezeichnet man nicht als Freischwinger, sondern als Kragstuhl.
Farbechtheit
Als Farbechtheit bezeichnet man die Eigenschaft eines Materials seine Farbe auch unter dem Einfluss von externen Einwirkungen, wie Wasser, Licht oder Reibung nicht zu verändern. Vor allem bei gefärbten Stoffen ist Farbechtheit eine wichtige Eigenschaft. Möchte man zum Beispiel einen Fleck mit einem nassen Lappen entfernen und die Farbe des Materials blasst dabei aus, ist das Material nicht farbecht.
Hartholz
Als Hartholz bezeichnet man meist langsam gewachsene Laubhölzer. Beispiele für Harthölzer sind die Bäume Buche, Eiche oder Ahorn. Durch ihren großen Anteil an Fasern sind sie besonders fest. Hartholz wird vor allem für den Innenausbau oder zum Heizen genutzt. Anmerkung: Nicht alle Laubhölzer sind pauschal Harthölzer. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel die Linde.
Industrial Design
Als Industrial Design, zu Deutsch Industriedesign genannt, bezeichnet man im Einrichtungsbereich heute vor allem Möbel, denen man ihre industrielle Fertigung offensichtlich und gewollt ansieht. Dies können zum Beispiel Möbel aus unbearbeitetem Stahl oder unverputzte Wände sein.
Die Wurzeln stammen aus der englischen Arts and Crafts Bewegung. Später hatte auch das Bauhaus maßgeblichen Einfluss auf das Industriedesign.
Jugendstil
Der Jugendstil war eine kunstgeschichtliche Epoche, die Ihre Hochzeit von 1890 – 1910 hatte. In vielen Ländern ist der Jugendstil unter dem Namen Art Nouveau bekannt.
Merkmale des Jugendstils sind unter anderem geschwungene, dekorative Linien, symbolische Gestalten und florale Verzierungen.
Die Intention vieler Künstler des Jugendstils war eine Abkehr von historischen Bauformen hin zu einem modernen Stil.
Kvadrat
Einige Stoffe werden als Kvadrat bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine dänische Textilfirma, welche hochwertige Stoffe an Designer, Architekten und Möbelhersteller liefert.
Kunstleder
Als Kunstleder bezeichnet man Materialien, die echtem Leder nachempfunden sind, aber aus Kunststoffen und Textilen hergestellt wurden. Bei Möbeln wird oft ein Materialmix aus echtem Leder und Kunstleder verwendet. Die Sitzflächen und der Rücken bestehen dann aus echtem Leder, die Rückseite aus Kunstleder. Echtes Leder von Kunstleder zu unterscheiden ist nicht immer einfach. Einige Hersteller parfümieren das Material, so dass das Kunstleder nach echtem Leder riecht.
Massivholzmöbel
Als Massivholzmöbel bezeichnet man Möbel, die durchgehend aus einer Holzart gefertigt sind. Möbel aus Spanplatten, welche nur mit einem Holzfurnier versehen wurden, dürfen nicht als Massivholzmöbel bezeichnet werden. Ausgenommen davon sind Rückwände und Schubladenböden.
Museum of Modern Art
Das Museum of Modern Art in New York ist eines der meistbesuchten Kunstmuseen der Welt. Neben Zeichnungen, Gemälden oder Fotografien, sind im MoMA viele berühmte Designklassikermöbel aus der Bauhauszeit ausgestellt.
Nussholz
Nussholz für den Möbelbau wird fast ausschließlich aus Walnussbäumen gewonnen. Charakteristisch für Nussholz ist seine graubraune Farbe mit einer ausdrucksvollen Maserung.
Opalglas
Opalglas ist der gebräuchlichere Name für Kryolithglas. Kryolith ist eine chemische Substanz, mit der das Glas getrübt wird. Die Farbe von Opalglas ist milchig-weiß, aber lichtdurchlässig. Der Lampenschirm der Wagenfeld Lampe besteht aus Opalglas.
Ohrensessel
Als Ohrensessel bezeichnet man Sessel mit seitlichen Kopfstützen, den Ohren. Oft sind die Kopfstützen nicht direkt am Sessel angebracht, sondern gehen in den Sessel über. Eine moderne Interpretation des Ohrensessels ist der Egg Chair.
Palisander
Palisander ist ein Edelholz aus der Gattung der Schmetterlingsblüter. Charaketristisch ist seine dunkle Maserung. Im englischen Sprachraum wird Palisander als Rosewood bezeichnet. Palisander wird neben der Herstellung für hochwertige Möbel wegen seiner guten Klangeigenschaften auch für Musikinstrumente verwendet.
Patina
Als Patina bezeichnet man eine sehr dünne, durch Alterung entstandene Oberfläche. Die Patina wird durch eine veränderte Farbe oder Struktur des Gegenstands sichtbar. Patina, die sich auf Kupfer bildet schimmert leicht grünlich. Zu sehen unter anderem bei der Freiheitsstatue. Patina hat eine schützende Funktion für das Material.
Récamière
Die Récamière wurde nach der Französin Julie Récamier benannt und ist ein kombiniertes Sitz- und Liegemöbel ohne Rückenlehne. Heute ist eine Récamière oft als Verlängerung eines Sofas bekannt. Hierbei ist die Rückenlehne vom Sofa zwar vorhanden, die Armlehne jedoch nicht über die komplette Länge.
Teakholz
Teakholz stammt vom Holz des Teakbaumes, welcher seine Heimat in Süd- und Südostasien hat. Charakteristisch für das Holz des Laubbaumes ist seine goldbraune Farbe mit sehr dunklen bis schwarzen feinen Streifen. Die goldgelbe Farbe kann nur durch regelmäßiges Ölen erhalten bleiben. Ölt man seine Teakholzmöbel nicht, bekommt das Holz recht schnell eine silbergraue Patina. Diese Patina wird von vielen Liebhabern geschätzt, weshalb Teakholzmöbel oft unbehandelt bleiben. Einen Einfluss auf die Lebensdauer der Möbel hat eine Behandlung mit Öl nicht. Teakholz ist sehr widerstandsfähig und deswegen auch sehr gut für den Außenbereich geeignet.
Viskose
Viskose ist eine in einem chemischen Prozess gewonnene Faser. Rohstoffe für Viskose sind die Hölzer von Buche, Eukalyptus oder Fichte. Viskose wird auch als Kunstseide bezeichnet. Da die zur Herstellung verwendeten Rohstoffe aber natürlich sind, ist Viskose keine Kunstfaser. Verwendung findet Viskose wegen seiner Eigenschaften wie Atmungsaktivität, Saugfähigkeit und dem angenehmen Hautgefühl besonders in der Bekleidungsindustrie. Aber auch bei vielen Möbeln findet Viskose Verwendung.
Verchromung
Als Verchromung bezeichnet man eine Oberflächenveredelung, die mit Hilfe von Galvanotechnik erzeugt wird. Im Möbelbau findet die Verchromung häufig Anwendung. Charakteristisch für verchromte Teile ist die glatte und glänzende Oberfläche. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit einer seidenmatten Chromschicht. Eine Verchromung kommt meistens aus dekorativen Gründen zum Einsatz. Die Chromschicht bietet jedoch auch einen Korrosionsschutz.
Vernickelung
Als Vernickelung bezeichnet man eine Oberflächenveredelung, die mit Hilfe von Galvanotechnik erzeugt wird. Im Gegensatz zur Chrombeschichtung hat die Nickelschicht einen leicht seidig gelblichen Schimmer.
Werterhalt
Der Werterhalt bei Möbeln lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Zeitwert = (Wiederbeschaffungswert – Wertverminderung im 1. Jahr – Wertverminderung in den Folgejahren) x Restlebensdauer / (Durchschnittliche Lebensdauer – 1) + Zuschlag – Abschlag
Diese Formel setzen Versicherungen in Schadensfällen ein.
Für der Bewertung von Designermöbeln ist diese Formel jedoch nicht relevant, da der Werterhalt hier deutlich höher ist. In einigen Fällen sind bei begehrten Designklassikern sogar Wertsteigerungen möglich.